Die Geschichte des Winkepeters
Die fast sieben Meter hohe Stahlfigur in der Petersbergstraße erinnert an Peter Winkl. Peter Winkl, dessen Geburtstatum auf die Jahre 1605 bis 1607 geschätzt wird, war Schäfer in den Erdinger Semptauen. Um sich über weite Entfernungen unterhalten zu können, entwickelte er eine Art Zeichensprache mit den Armen. Diese sehr einfache Art der Unterhaltung – gleich der sardischen Jodelsprache – wurde im dreißigjährigen Krieg dazu benutzt, um die Bevölkerung vor den einfallenden Schweden zu warnen. So konnte sich 1632 ein Großteil der Erdinger Bürger rechtzeitig ins Moos zurückziehen. Peter Winkl, der seinen Wachposten auf der Höhe des heutigen Fuchsberges hatte, wurde dabei gefangen genommen und mit dem berüchtigten Schwedentrunk zu Tode gefoltert.
Die Körperhaltung der Stahlskulptur mit einem erhobenen und einem hängenden Arm zeigt Peter Winkl, mit dem letzten Wort, das er laut Überlieferung deutete.
Dieses Wort entspricht dem heutigen in der Funksprache geltendem „Roger“, was so viel bedeutet wie „Ende“. Zur Erinnerung an Peter Winkl wird diese Haltung heute in der Bergrettung weiter benützt, um über Entfernungen den Buchstaben N für No anzuzeigen.
Das Anliegen Peter Winkl selig zu sprechen wurde von Papst Urban VIII. abgelehnt. Die Bevölkerung von Erding errichtete zur Erinnerung an Peter Winkl eine Kapelle am Fuchsberg mit dem Schutzpatron Hl. Petrus. Die Altarfigur der Kapelle zeigt den Hl. Petrus, der einen Schlüsselbund hocherhoben in der linken Hand hält. Diese Kapelle wurde im April 1945 von einer verirrten Fliegerbombe zerstört.
Der Weg zur Kapelle – der Peter Winkl Weg – wurde im Volksmund zum Petersberg Weg und schlussendlich zur Petersbergstraße.
