Sebastian Fertl

Sebastian Fertl lebte von 1511 bis 1550 in der Haager Vorstadt in Erding.

Schon als kleiner Junge verdiente er sein täglich Brot als Pferdebua.
Er wusch und versorgte die Arbeits- und Postpferde in der Schwemm, nahe dem jetzigen Erdinger Stadtwehr. Diese Tätigkeit brachte Ihm den Beinamen „Pferdlfertl“.
Bekanntheit erreichte Sebastian Fertl allerdings durch seine Prophezeiungen.
Ähnlich dem Mühlhiasl oder Nostradamus, war Sebastian Fertl fähig in tranceähnlichen Zuständen die Zukunft vorherzusagen. Laut Überlieferung ließ sich Fertl an manch warmen Tagen die Sempt hinuntertreiben, wobei sein Kopf
oft minutenlang unter Wasser blieb.
Die anschließenden kryptischen Prophezeiungen wurden vielfach enträtselt, so zum Beispiel:
„Wann a Gurk mit dem letzn
Buachstaben des Alphabets
fliagt, werd sie brenna wia
Zunder“
.

Wenn die Gurke mit dem letzten
Buchstaben des Alphabets fliegt,
wird sie brennen wie Zunder.

Diese Vorhersage bezieht sich auf den Absturz des Zeppelins „Hindenburg“
am 6. Mai 1937.

Eine Prophezeiung konnte erst 2020 entschlüsselt werden:
„Wann se de Zahl nach der 8ten
Numerus Primus verzwiefachen
duad, werd da 8te Numerus
Primus de ganz Welt schlaffa
lassn“.

Wenn die Zahl nach der 8ten
Primzahl (19), sich verdoppelt
(2020), wird die 8te Primzahl die
Welt schlafen legen.

Hierbei handelt es sich um die Vorhersage der Pandemie Covid-19 im Jahr 2020.

Eine Prophezeiung ist noch nicht entschlüsselt:
„Wann da Engländer sogt „leg´s
nei“, is da Deife los!“

Sebastian Fertl starb 1550 während der großen Pestepidemie,
die er nicht vorhergesehen hat.